Wir befinden uns im Informationszeitalter. Ohne zu
wollen und meist ohne zu wissen, hinterlassen wir Spuren im Netz - weltweit. Im
Netz sind wir alles und nichts. Das Netz bestimmt unsere Identität.
Der gläserne Mensch ist auf dem Vormarsch. Wie viel
das www schon über mich weiß, konnte man auf der Ausstellung ,Außer Kontrolle -
Was das Netz über dich weiß“ im Ars Electronica Center in Linz erleben. Dort
war eine Hacker- Station eingerichtet, die in kürzester Zeit alle meine Passwörter
knackte, von denen ich glaubte, dass sie sicher seien. Unser digitales Leben ist
ein offenes Buch, trotz Passwörtern, trotz Sicherheitsabfragen, trotz
Datenschutz.
Wer im Internet einkauft, kann feststellen, dass die Meinung des Kunden
gefragt ist. Kunden können ihre Meinung zum Anbieter hinterlassen. Dies hat
jedoch zur Folge, dass sich die Kaufkraft mehr und mehr nach diesen Bewertungen
richtet, die durch bösartige Menschen manipuliert werden können. Wie sozial
sind denn die sogenannten sozialen Netzwerke? Auf der Schüler-Plattform
„spickmich. de“ bewerten Schüler ihre Schule. Dabei wird auch der Lehrer
benotet und kommentiert. Einer Lehrerin gefiel das nicht und sie klagte vor
Gericht dagegen. Sie hat den Prozess verloren. Dem Gericht waren die Interessen
der Schüler und die Meinungsfreiheit wichtiger als die persönlichen Rechte der
Lehrerin.
Wir leben in einem virtuellen Schaufenster. Genau
das war das Thema der „Aktion Analog“ mit Studenten in Karlsruhe. Um darauf
aufmerksam zu machen, wie gläsern wir durch unsere Klicks, Likes und Posts
geworden sind, sollte die Projektgruppe ihre virtuelle Welt analog auf Papier
und Pappe sichtbar machen und zwar öffentlich. Die Studenten lebten eine Woche
lang im Schaufenster einer Galerie und die Öffentlichkeit konnte sie dort
besuchen, sich zu ihnen setzen und plaudern. Aber anders als in der digitalen
Welt, wurden danach alle Dokumente zerrissen und vernichtet.
Was mir heute noch gut vorkommt, um vergleichen zu
können, kann mir morgen schon zum Verhängnis werden. Mit meinen Daten werden
Geschäfte gemacht. Egal wo ich hinklicke, überall werden meine Daten
abgespeichert, und überall können sie ausspioniert werden. Wundern wir uns also
nicht, wenn wir plötzlich Anrufe für Umfragen oder Telefonanrufe für
Werbezwecke bekommen. Der gläserne Mensch ist auf dem Vormarsch. Auch von
meiner Kundenkarte vom Supermarkt oder von der Tankstelle werden meine Daten
gespeichert. Damit lässt sich leicht ein Profil über mein Kaufverhalten, meine
Vorlieben und Abneigungen erstellen.
Wir leben im scheinbar grenzenlosen
Informationszeitalter, nutzen mehr und mehr digitale Kommunikationskanäle für
virtuelle Begegnungen und müssen nach neuen ethischen Werten suchen, um uns
nicht vollkommen zu verlieren.
Entscheiden
Sie, richtig oder falsch?
1.
In
Linz war eine Hackerstation eingerichtet.
2.
Die
Internetsurfer können nicht ihre Meinungen dem Anbieter hinterlassen.
3.
Ein
Password ist durch Datenschutz und Sicherheitsfragen
vor Hackern geschätzt.
4.
Eine
Lehrerin klagte gerichtlich gegen Schüler.
5.
Karlsruher
Studenten zeigten in einer Aktion die Grenzen einer digitalen Welt.
6.
Die
Ergebnisse des Versuchs „Virtuelles Schaufenster“ sind leider verloren
gegangen.
7.
Kundenkarten
geben Auskunft über Konsumverhalten.
8.
Beim
Einkaufen werden die Personaldaten nicht abgespeichert.
9.
Wir
brauchen im Netz eine neue Ethik.
10. Der Blogger ist
von den vielen Möglichkeiten im Internet begeistert.
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