Der 26-jährige Nürnberger Polizist P. Carsten hat schon
einige Erfahrungen mit Schulschwänzern* gesammelt. An diesem Morgen gegen 10.00
Uhr beobachtet er einen Jugendlichen, der in der Elektronikabteilung eines großen
Kaufhauses herumbummelt. "Ich habe heute frei, weil die Lehrer eine
Konferenz haben", erzählt er dem Beamten. Nach einem Anruf in der Schule
stellt sich heraus, dass der 15-jährige Moritz seit 8.00 Uhr im Unterricht
sitzen müsste.
Sie vergnügen sich in Kaufhäusern, Internetcafes und Fußgängerzonen, während
sich ihre Schulkameraden mit schwierigen Aufgaben und Aufsätzen beschäftigen
müssen. Etwa 400 000 Schüler schwänzen in Deutschland den Unterricht. Das bedeutet,
dass jedes zehnte Kind wöchentlich mindestens sieben Unterrichtsstunden versäumt,
weil er keine Lust hat, zur Schule zu gehen.
Weil die Zahl der Schulverweigerer ständig steigt, hat man bereits in
Bayern das "Nürnberger Modell" gestartet. Zwei Jahre später folgte
die fast identische "Münchener Schulschwänzer Initiative". Auch
andere deutsche Großstädte orientierten sich an diesem Modell.
So fahren Polizeibeamte morgens durch die Innenstädte und
suchen an bekannten Jugendtreffpunkten - beispielweise in Elektronikabteilungen
großer Kaufhäuser oder Einkaufszentren - nach möglichen Schulschwänzern. Sie
fragen die Schüler, warum sie nicht im Unterricht sind, und rufen dann in der
Schule an, um ihre Angaben nachzuprüfen. Wenn die Polizei herausfindet, dass die
Jugendlichen die Schule schwänzen, nimmt sie Ihre Personalien auf und bringt
sie gleich mit ihrem Wagen zur Schule.
Nicht alle sind mit diesen strengen Maßnahmen
einverstanden, aber die Verantwortlichen halten sie für sinnvoll und wichtig.
Sie sind der Meinung, dass es eine Partnerschaft zwischen Schule und Polizei
geben muss, da Jugendliche häufig Straftaten begehen, wenn sie die Schule schwänzen.
Laut Kriminalstatistik stahlen 15 753 Schüler im vergangenen Jahr während
der Unterrichtszeit CDs und Kleidung oder begingen andere Straftaten. 61
Prozent der jugendlichen Kriminellen waren zwischen 14 und 18 Jahren alt.
"Das Wegbleiben vom Unterricht ist in vielen Fällen ein Zeichen dafür,
dass zu Hause nicht alles in Ordnung ist", sagen Kinder- und
Jugendpsychologen. "Häufig nehmen die Eltern die Schulpflicht nicht so
ernst und erlauben ihren Kinder, ruhig mal im Bett zu bleiben, wenn sie keine
Lust auf Schule haben. Oder sie haben keine Kontrolle über den Schulbesuch
ihrer Kinder, weil sie berufstätig sind."
Entscheiden
Sie, welche der Antworten (a, b oder c)
passt. Es gibt jeweils nur eine richtige Lösung.
1.
Die Polizei erkundigt
sich bei der Schule, ob
a)
die Aussagen der
Jugendlichen stimmen. b) und wie lange die Schüler Unterricht haben.
c) die Lehrer eine Konferenz haben.
2.
Beim „Nürnberger Modell“
a.
bestraft die Polizei Schüler, die nicht zur Schule gehen.
b) sorgt die Polizei dafür, dass Schulschwänzer am Unterricht teilnehmen. c)
kontrolliert die Polizei Schüler, die sich in ihrer Freizeit im Kaufhaus oder
Einkaufszentrum treffen.
3.
Psychologen sagen, dass
Eltern
a.
zu streng sind. b) nicht berufstätig sein sollten. c) das
Schulschwänzen ihrer Kinder oft akzeptieren.
4.
Eine Kriminalstatistik
zeigt, dass
a.
jugendliche Kriminelle meistens
Schulprobleme haben. b) in einem Jahr 15.753 Jugendliche geschwänzt haben. c) Schulschwänzer
oft kriminell werden.
5.
In
vielen deutschen Städten gibt es Aktionen gegen das Schwänzen, weil
a.
es zu viele schlechte Schüler gibt. b) zu
viele Schüler vom Unterricht wegbleiben.
c)sich
die meisten Schüler lieber amüsieren, als in die Schule zu gehen.
6.
Der
15-jährige Moritz
a. belügt den Polizisten. b) hat im Kaufhaus etwas
gestohlen. c) hat heute keinen Unterricht.
7.
Jedes zehnte Kind versäumt wöchentlich sieben Stunden,
weil
a. es
ungesund ist. b)die Eltern ihm das nicht erlauben. c) er keine Lust hat.
8.
Polizeibeamte
suchen an bekannten Jugendtreffpunkten
a. nach dem
Dieb. b) nach möglichen Schulschwänzern. c) nach gestohlenen Sachen.
9.
Nicht
alle sind mit strengen Maßnahmen einverstanden, aber die Verantwortlichen halten sie
a. für
wichtig und sinnvoll. b) für sinnlos und dumm. c) für ernst und toll.
10.
Die
Eltern haben keine Kontrolle über den
Schulbesuch ihrer Kinder, denn
a. sie haben keine Lust. b) sie sind berufstätig. c) die Kinder sind schon erwachsen.
Роботу надіслати в Viber +380665657310
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